Die Geschichte des Tiroler Handballverbandes in Schlagworten

Mitte der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts verbannten die Turnvereine das Fußballspiel aus ihren Reihen, das Handballspiel wurde als Ersatz begeistert aufgenommen. Das Handballspiel wurde auf Fußballplätzen ausgeübt, jede Mannschaft bestand aus 11 Spielern. Das erste offizielle Spiel wurde in Tirol am 13. Juli 1924 in Hall ausgetragen, in dem sich der ITV und der TV Hall gegenüberstanden. Die Innsbrucker gewannen mit 14:3. 1932 wurde der Tiroler Handballverband gegründet, dem 5 Vereine beitraten. Die Gründungsversammlung fand am 9. März 1932 im Cafe „Central“ in Innsbruck statt. 1933 wurde erstmals eine Tiroler Mannschaftsmeisterschaft ausgetragen. Ab 1934 schrieb der österreichische Verband einen bundesweiten Cup der Landesmeister aus. Die Tiroler Vertreter schieden in diesem Bewerb bereits in Runde zwei aus. Bei den olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin war Tirol durch Siegfried Purner (ITV) in der österreichischen Nationalmannschaft vertreten. Die Österreicher errangen hinter Deutschland die Silbermedaille. Nach Beginn des 2. Weltkrieges kam der Handballsport in Tirol fast völlig zum Erliegen, vereinzelt wurden noch Spiele ausgetragen, an einen organisierten Tiroler Meisterschaftsbetrieb war aber nicht mehr zu denken. Mitte 1945 wurde mit 2 Vereinen der organisierte Spielbetrieb wieder gestartet. Der Handballverband nahm mit der Wahl der Vereinsorgane am 2.8.1948 seine Tätigkeit mit der vereinsrechtlichen Gründung und Wahl der Vereinsorgane wieder auf. In den Folgejahren erfreute sich der Handballsport in Tirol großen Zuschauerinteresses, bei Spielen gegen ausländische Mannschaften kamen bis zu 5.000 Zuschauer. Die Tiroler Auswahl konnte bis in die frühen Fünfzigerjahre mit den Mannschaften aus den österreichischen Handballhochburgen – Salzburg und Oberösterreich – mithalten. Zunehmend schwand ab der Mitte der Fünfzigerjahre das Interesse am Feldhandball, auch Regeländerungen konnten dies nicht verhindern. Das sinkende Interesse am Handballsport wurde durch die Einführung des Hallenhandballs gestoppt. Bis 1994 beherbergte der Tiroler Verband als Tiroler Handball- und Faustballverband auch die Faustballer. In diesem Jahr trennten sich beide Verbände österreichweit, dies war die Geburtsstunde des Tiroler Handballverbandes. Die Geschichte der großen Handballevents in Tirol seit den siebziger Jahren Der Philosophie, dass ein flächendeckendes Interesse am Handballsport nur über Auftritte der Nationalmannschaft und Großevents geweckt werden kann, hat sich der Tiroler Handballverband seit 1977 mit großem Nachdruck verschrieben. Die Historie der großen Handballevents in Tirol begann bereits im Jahr 1977, als die Sporthalle im Olympischen Dorf sowie jene in Schwaz Austragungsorte einer Vorrundengruppe der – damals noch ausgespielten – B-Weltmeisterschaft der Männer waren. 15 Jahre später gastierte erneut die B-WM in Österreich, 2.000 Zuschauer erlebten in der Innsbrucker Olympiahalle, wie sich Norwegen den Hauptrundensieg sicherte. In den Folgejahren wurden vom THV nahezu jährlich Länderspiele der Herren und Damen, vordringlich in den Sporthallen Hötting West, Wörgl und Telfs ausgerichtet. 1998 war dann die Sporthalle Hötting West Schauplatz der europäischen Titelkämpfe bei den männlichen Junioren. Veranstalter Österreich hatte unter anderem die späteren Tiroler HLA-Spieler Florian Hechl, Markus Ribis und Markus Lebitsch im Kader – und mit Viktor Szilagyi einen, der es sogar zum Weltstar schaffen sollte. 2006 war es erneut eine Junioren-EM, die das nächste handballerische Highlight nach Tirol bringen sollte. 16 Teams waren mit dabei, gespielt wurde in der Olympiahalle und am Universitäts-Sportinstitut. Österreich hatte mit Christoph Walter, langjähriger Kapitän von HIT Innsbruck und medalp Handball Tirol, Torhüter Martin Kalischnig, 2014 Double-Gewinner mit Hard, sowie Kreisläufer Florian Mattersdorfer drei Innsbrucker Spieler im Kader und belegte am Ende Rang 13. Der Europameistertitel ging an die deutsche Auswahl rund um Topspieler Uwe Gensheimer. Beim hochkarätig besetzten Turnier glänzten aber auch weitere klingende Namen wie der Serbe Zarko Sesum oder der Däne Mikkel Hansen, der zum Superstar avancieren sollte und 2011 Welthandballer wurde. Torschützenkönig wurde übrigens einer, an den man in Innsbruck noch beste Erinnerungen hat – der mittlerweile bei den Fivers beschäftigte Richard Wöss, stand von 2007 bis 2009 zwei Saisonen lang in Diensten von HIT Innsbruck. In den vergangenen Jahren waren die ÖHB-Herren häufig in Innsbruck zu Gast. Zunächst als Vorbereitung für die Heim-EURO, so beim Samsung Cup 2007, als es gegen Teams wie Weißrussland und Griechenland gar nicht nach Wunsch lief. 2008 fand das nächste Vier-Nationen-Turnier in der Olympiahalle statt, zu dem mit Schweden, Deutschland und Tunesien absolute Hochkaräter eingeladen worden waren. Die Österreicher ließen einer knappen Auftaktniederlage gegen Schweden den legendären 32:30-Triumph über den großen Bruder folgen – Innsbruck feierte eine Handballparty, die mit dem Sieg gegen Tunesien und damit dem zweiten Turnierrang gekrönt wurde. Knapp zwei Jahre später revanchierten sich die Deutschen beim letzten Härtetest wenige Tage vor Beginn der EURO 2010. Über 8.000 Zuschauer sahen in der Olympiahalle ein mitreißendes Match und eine hauchdünne 29:30-Niederlage der Hausherren. Nichtsdestoweniger war es die perfekte Einstimmung auf das folgende Handballfest, zwei Wochen lang ermittelte die europäische Handballelite in Österreich ihren Primus. In Innsbruck, das sich aufgrund seiner hervorragenden Infrastruktur nicht nur über eine Vorrundengruppe, sondern auch über Begegnungen der Hauptrunde freuen durfte, waren unter anderem Deutschland, Polen, Schweden, Spanien und an vorderster Front der spätere Europameister Frankreich zu sehen. Da wunderte es wenig, dass Tirols Landeshauptstadt ein Jahr darauf neuerlich den Zuschlag für einen Handball-Leckerbissen vom ÖHB erhielt. Im Zuge der EM-Qualifikation empfingen die ÖHB-Herren neuerlich Deutschland zum vorentscheidenden Duell. Im Hinspiel hatte man dem großen Favoriten sensationell ein Remis abgerungen, in Innsbruck hätte das rot-weiß- rote Ensemble mit einem Erfolg die EM-Qualifikation perfekt machen können. Doch die Nerven hielten nicht – Deutschland erwies sich als abgezockter und entführte beim klaren 20:28 beide Punkte aus der Olympiahalle. Österreich verpasste die EURO 2012. Dass man im Konzert der Großen dennoch mitspielen kann, bewies man im April 2012, als nach Spielen gegen Tschechien, Slowenien und Griechenland der Turniersieg beim goldgas Cup in Innsbruck und Kufstein gelang. 2013 gastierte Russland im finalen Match der EM-Qualifikation in der Tiroler Wasserkraft Arena– die ÖHB-Herren gewannen nach einer grandiosen Vorstellung 30:25 und schnappten sich so das Ticket für die kontinentalen Titelkämpfe. 2015 gab es das Duell Österreich gegen Spanien in der Olympiaworld im Zuge der EM-Qualifikation, welches von den Iberern gewonnen wurde. 2016 folgte das EM Qualifikationsspiel der Damen gegen Spanien in der Olympiaworld. 2.000 Zuschauer sahen großartig kämpfende Österreicherinnen, die sich dem Vizeweltmeister letztendlich knapp geschlagen geben mussten. Und schon wieder die Iberer! Am 3. Mai 2017 trat Österreichs Herrenteam in der Tiroler Wasserkraft Arena zum EM- Qualifikationsspiel gegen Vize-Europameister Spanien an. Vor 3.000 begeisterten Zuschauern schrammte Österreich nach einer grandiosen Leistung an der Sensation vorbei, nur mit Hilfe der „Unparteiischen“ blieb Spanien mit 30:29 siegreich. 2018 waren wieder die Damen an der Reihe: Am 31. Mai 2018 kämpfte Österreichs Damenteam in der neuerlich ausverkauften Wasserkraft Arena gegen die Weltklassenation Rumänien um die Chance, sich für die EM der Damen zu qualifizieren. Im Duell David gegen Goliath fehlte gegen Rumänien nur wenig, um den Sieg, oder zumindest das Unentschieden davonzutragen. Dass der Damenhandball in Innsbruck begeistert, bewiesen die mehr als 2.500 Zuseher, die das österreichische Team frenetisch anfeuerten und trotz der knappen Niederlage mit Standing Ovations verabschiedeten. Im Juni 2018 hielt der europäische Seniorenhandball Einzug in Innsbruck. Ausgetragen wurde vom 6. – 10. Juni das EHF Masters, die Europameisterschaft der HandballseniorInnen. Es war das erhoffte große Handballfest, das fünf Tage lang in Innsbruck stattfand. 63 Teams aus 18 Ländern sorgten für einen Teilnehmerrekord beim EHF European Masters 2018, der Europameisterschaft für Seniorenhandballer-Innen. Mehr als 1.000 Spieler und Spielerinnen fanden sich in der Tiroler Landeshauptstadt ein, um die Sieger in fünf Altersklassen – zwei bei den Damen und drei bei den Herren – zu ermitteln und vor allen Dingen zu zeigen, dass der Spaß am Handballsport keine Altersgrenze kennt. So waren die TurnierteilnehmerInnen zwischen 33 und fast 80 Jahren alt. Am Sonntag, dem großen Finaltag in der Tiroler Wasserkraft Arena, fand das EHF European Masters 2018 dann bei der großen Schlussfeier seinen würdigen Ausklang. „Es war ein tolles Event mit vielen begeisternden Spielen, großen Emotionen, etlichen Toren, verdienten Siegern – das Masters hat einmal mehr gezeigt, dass es eine Bereicherung für die europäische Handballfamilie ist und seinen festen Platz im Kalender hat. Wir sind mit Organisation und Ablauf sehr zufrieden, wir dürfen von einer äußerst gelungenen Veranstaltung sprechen: Tirol hat sich erneut als professioneller Gastgeber erwiesen. Mein persönlicher Dank gilt allen Helfern und Helferinnen, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz für einen reibungsfreien Turnierverlauf verantwortlich zeichneten“, erklärte ein zu Recht stolzer Thomas Czermin, Präsident des Tiroler Handballverbandes. Die Organe des THV seit 1948: zum Vergrößern anklicken
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